Pressemeldung: „Bürgermeinungen sind wichtig“

Im November 2021 wurde erstmalig von der Gemeinde Leopoldshöhe eine Bürgerumfrage durchgeführt. Per Zufallsstichprobe wurden 2.700 über 18-Jährige in der Gemeinde Leopoldshöhe lebende Einwohner*innen angeschrieben und gebeten, ihre Meinungen und Einschätzungen zum Leben und Wohnen in allen acht Ortsteilen und zur zukünftigen Gestaltung des Wohnquartiers Brunsheide zurückzumelden. Nun liegen die von unabhängigen externen Fachleuten ausgewerteten Umfrageergebnisse vor.

30,3% der angeschriebenen Bürger*innen haben sich an der Umfrage beteiligt. Diese erfreulich hohe Beteiligung von Bewohner*innen aller Altersgruppen und aus allen Ortsteilen spiegelt ein repräsentatives Meinungsbild der Gesamtbevölkerung wider. Die Informationen sind wichtig, um Bedarfe und Versorgungslücken zu identifizieren und im Interesse der Bürger*innen bedarfsgerecht und zukunftsorientiert planen zu können.

Der 85-seitige Gesamtbericht mit den Umfrageergebnissen und Handlungsempfehlungen wird zunächst in allen politischen Gremien und der Gemeindeverwaltung diskutiert, beraten und demnächst im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt.

Die Öffentlichkeit soll aber bereits jetzt einen ersten Einblick in die Befragungsergebnisse erhalten:

  • Die Wohnsituation in Leopoldshöhe ist mit 73% von einem sehr hohen – bundesweit überdurchschnittlichen – Eigentumsanteil der Bevölkerung geprägt. In der Altersgruppe der 40-49-Jährigen ist mit 93% der höchste Eigentumsanteil
  • 95% der Befragten leben „sehr gerne“ „gerne“ in ihrem Ortsteil.
  • Die Qualität des Wohnumfeldes wird von rund 90% der Befragten positiv beurteilt; während 50% – 65% der Befragten die Verfügbarkeit von Immobilien und die Preissituation auf dem Wohnungsmarkt eher negativ einschätzen.
  • Erstmalig liegen konkrete Daten vor in welchem Umfang und aus welchen Gründen Leopoldshöher einen Umzug planen. Rund ¼ der Befragten planen einen Wohnungswechsel. In den jüngeren Altersgruppen wird sogar wesentlich häufiger (66%) ein Wohnungswechsel geplant, weil der Wohnraum aufgrund von Familienvergrößerungen zu klein ist. Ältere Menschen möchten primär ihren Wohnraum wechseln wegen Familienverkleinerungen; sie wünschen sich barrierefreien, altengerechten Wohnraum. Vorrangig möchten die Befragten innerhalb des Gemeindegebietes umziehen. Es werden auch Umzüge in das neue Wohnquartier Brunsheide
  • Eine überwältigende Mehrheit der Befragten hebt positiv hervor, das Leopoldshöhe „lebenswert“ (95%), „überschaubar“ (89%), „ruhig“ (86%) und „sicher“ (87%) ist. Eigenschaften für Leopoldshöhe wie „preiswert“, „umwelt-/ klimafreundlich“ und „innovativ / zukunftsvoll“ werden von den Befragten eher negativ eingestuft.
  • 76,5% der Befragten beschreiben in einer offenen Fragestellung die „wesentlichen Stärken“ der Gemeinde Leopoldshöhe. Es gibt insgesamt rund 700 positive Nennungen, die sich auf die soziale Infrastruktur beziehen; u.a. wird genannt – Leopoldshöhe ist familien- und kinderfreundlich, es gibt gute Kindergarten- und Schulangebote und gute Sport- und Freizeitangebote. Der ländliche und dörfliche Charakter, die Ortsgröße und die Überschaubarkeit; das ruhige und ländliche Wohnen, die Naturnähe, die guten Einkaufsmöglichkeiten für Dinge des täglichen Lebens, die Nahversorgung, die fußläufige Erreichbarkeit der Geschäfte, die Nähe zu den Großstädten, die Verkehrsanbindung, die gute Nachbarschaft, die Radwege, die Verwaltung und das Erscheinungsbild der Gemeinde sind weitere Themenbereiche, die von den Bürgern*innen positiv hervorgehoben werden.
  • 73% der Befragten haben 1.344 Rückmeldungen zu den „wesentlichen Schwächen“ von Leopoldshöhe abgegeben. In dieser offenen Fragestellung werden Mängel an der Gemeindepolitik und der Verwaltung, am Zustand der Fahrradwege, am Verkehrsauf- kommen, der Parksituation, der sozialen Infrastruktur, am teuren und knappen Immobilienangebot, am öffentlichen Verkehr und der unzureichenden medizinischen Versorgung geäußert. Außerdem werden die zahlreichen Bauvorhaben, der Landschafts- verbrauch, das unzureichende Internet, der Natur- und Umweltschutz, die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten von Gebrauchsgütern, die Sicherheit und Sauberkeit und die aus- gedünnte Gastronomie bemängelt.
  • Insgesamt überwiegen die genannten Stärken. 7,5% benennen ausschließlich Stärken und sehen keine Schwächen. 3,5 % geben ausschließlich kritische Hinweise und sehen keine Stärken im Gemeindeleben. Die Rückmeldungen zu den Schwächen betreffen sehr unterschiedliche Problempunkte, die es im Rahmen der kommunalpolitischen Gremien und innerhalb der Verwaltung genauer zu prüfen und Verbesserungen anzustreben.
  • Die Rückmeldungen zur Gestaltung des Wohnquartiers Brunsheide zeigen, dass 86% der Befragten die Schaffung von „bezahlbarem Wohnraum“ und „Wohnraum für Familien mit Kindern“ für „sehr wichtig“ für „wichtig“ erachten. An zweiter Stelle stehen „Wohnangebote mit Terrasse oder Garten“ (82%) und ein „Spiel- und Bolzplatz“ (81%). Ebenfalls hohe Bedarfswerte werden für „barrierefreie Mietwohnungen“ (78%), „Wohnangebote mit eigenem Garten“ (74%), die Errichtung einer Kindertagesstätte (72%) und der Bau von 3-Zimmer-Mietwohnungen (71%) genannt.
  • In einer zusätzlichen offenen Fragestellung haben 35 % der Befragten weitere Vorschläge für die Gestaltung des Neubaugebietes Brunsheide bzw. für notwendige Angebote in Leopoldshöhe genannt. Es gab insgesamt 411 Nennungen, die sich auf die Weiter- entwicklung der Infrastruktur, auf konkrete Wohnangebote in Brunsheide, Wünsche nach „angepasster Bauweise“, Schaffung ausreichender Parkplätze, genügend Naherholungs- und Grünflächen und neue Freizeit- und Gastronomieangebote beziehen.
  • Im Rahmen der Bürgerumfrage wurde auch ermittelt wie die Angebote insgesamt in der Gemeinde Leopoldshöhe bewertet werden. Die Schulangebote (79%), die Kindertages- stätten (76%), die Dienstleistungen (70%), die Vereinsangebote (71%) und die Sportangebote (70%) stehen in der Zufriedenheitsskala ganz oben. Internet- und ausreichende Wohnraumangebote, Einkaufsmöglichkeiten für Gebrauchsgüter sowie Arbeitsplatz- und Ausbildungsangebote erhalten deutlich geringere.
  • Der Gesamtbericht enthält auch ortsteilbezogene Auswertungen. Ausgehend von diesen Ergebnissen werden Handlungsfelder identifiziert und Empfehlungen ausgesprochen, die im Weiteren diskutiert werden sollen.

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